Sonntag, 26. Juli 2009

Hämorrhoiden - Hilfe es Juckt!

Zwei Drittel aller Erwachsenen hatten bereits oder haben noch mit einem meist harmlosen, aber lästigen Volksleiden zu kämpfen: den Hämorriden. Darunter versteht man erweiterte oder geschwollene, an Krampfadern erinnernde Venengeflechte des untersten Mastdarms (innere Hämorriden) oder des Afters (äußere Hämorriden). An sich sind Hämorriden nicht gefährlich; das kann sich jedoch schnell ändern, wenn sie die Stuhlentleerung behindern oder sich entzünden und infizieren. Ursache für Hämorriden können eine angeborene Bindegewebsschwäche, anhaltende Verstopfung, eine sitzende Lebensweise, die zur Stauung des Blutes im Mastdarmbereich führt, Krankheiten wie Herz- oder Leberleiden, welche die Blutzirkulation behindern und zur Verlegung von Venen im Bauchraum führen können, aber auch Übergewicht oder eine Schwangerschaft sein.

Die Symptome für Hämorriden reichen von Juckreiz, über Brennen, wiederholte Blutung bei der Darmentleerung bis zu Schmerzen durch Blutgerinnung und Entzündung in den Hämorridalknoten. Die Behandlung des unangenehmen Leidens besteht vor allem darin, die eigentlichen Ursachen zu beseitigen d.h. die Verstopfung zu beheben, Übergewicht zu reduzieren, durch vernünftige Gymnastik den Kreislauf und die Durchblutung anzuregen und zu trainieren. Doch muss wegen der lästigen Symptomatik primär etwas gegen das Jucken, Brennen sowie die Entzündung und Blutung getan werden, bis die Umstellung der Lebensweise Erfolg zeigt.

Hilfe bei Hämorridalbeschwerden bieten verschiedene Behandlungsmethoden: Medikamente, wie Salben und Zäpfchen, Operationen und natürliche Behandlungsalternativen. Salben und Zäpfchen werden eingesetzt, um des häufig mit Hämorriden einhergehenden Juckreizes Herr zu werden. Dabei wird übersehen, dass gerade diese Medikamente den Juckreiz hervorrufen können und zudem sinnlos bei der Bekämpfung des Grundübels sind. Eine Ausnahme bilden Glyzerinzäpfchen, die, in den Mastdarm eingeführt, das Jucken zu lindern vermögen. Zu einer Operation der Hämorriden wird meist dann geraten, wenn diese chronisch entzündet sind und hartnäckig jeder konventionellen Behandlung trotzen.

Es gibt sehr unterschiedliche Operationsverfahren: Man kann die veränderten Mastdarmvenen herausschneiden, sie mit einem Elektrokauter elektrisch veröden oder Lösungen spritzen, welche zu einer Verkümmerung der Venen führen. Weitere Möglichkeiten sind die Infrarot-Behandlung, die Vereisung sowie das Abklemmen der Hämorriden mittels eines Gummibands. Bevor zu solch drastischen Maßnahmen gegriffen werden muss, sollte man es rechtzeitig mit einer natürlichen Hämorrhoiden behandlung versuchen.

Schnelle Erleichterung bei Hämorriden bringt ein 15-30 Minuten dauerndes, heißes Sitzbad mit Zinnkraut. Dieses Kraut hilft insbesondere bei blutenden, schmerzenden Hämorriden, da es eine blutungsstillende, zusammenziehende Wirkung hat. Hilfreich sind auch ein Zinnkrautabsud als Umschlag oder Zinnkrautbrei als Heilpackung. Auch andere Kräuter sind sehr nützlich, um Hämorriden zu behandeln: Hirtentäschelkraut, Kamille und Schafgarbe. Leichte Darmeinläufe, Sitzbäder und Waschungen mit lauwarmem Hirtentäschelabsud wirken bei blutenden Hämorriden Wunder.

Kamillentee und -salbe helfen bei der Wundheilung. Schafgarbentee und -blütensalbe ziehen die Hämorridalknoten zusammen und heilen auch stark blutende Hämorriden sehr schnell aus.